Demnächst:
Der KINO-FILM


Rhys Ifans als Howard Marks

Dass „Mr. Nice“ eigentlich der perfekte Stoff für einen Spielfilm ist, wusste man schon länger. Alle Versuche „Mr. Nice“ zu verfilmen scheiterten an der britischen BBC, die die Rechte bereits 1996 für einen Fernsehfilm gekauft hatte. Howard Marks vermutete in der Blockade politische Gründe, doch nun gibt es das happy end.

In wenigen Monaten wird weltweit der Kinofilm starten. Es handelt sich nicht um eine Low-Budget-Produktion, sondern um ein millionenschweres Projekt, das von der renommierten, britischen Produktionsfirma „Independent Film Company“ gestemmt wird. Der Film wird zeitgleich und weltweit starten, also auch in den Ländern, wo Howard Marks bisher noch nicht bekannt ist.

Wir als sein deutscher Verlag stehen mit ihm in stetiger Verbindung. Er hat zugesichert, dass er im Zuge der Filmveröffentlichung in Deutschland öffentlich auftreten wird. Sobald der genaue Starttermin des Films feststeht, werden die Planungen für einen weiteren Deutschlandbesuch beginnen. Vorgespräche können jetzt bereits gerne geführt werden.

Das nachfolgende Interview mit Howard Marks wurde Ende Mai 2009 geführt:


?: Es gab ja einige Probleme bevor “Mr. Nice“ überhaupt verfilmt werden konnte. Wie sahen diese Hindernisse aus?

:Ja, das ist wohl richtig. Ich habe das alles ja ausführlich im letzten Kapitel von „Senor Nice“ beschrieben. Als „Mr. Nice“ 1996 in England erschien, hatte die BBC die Filmrechte erworben. Die hatten das Recht gekauft, einen TV-Film zu drehen und so lange der nicht gedreht war, konnte auch kein Kino-Film gemacht werden. Dieser Vertrag lief alle paar Jahre aus, aber die BBC konnte eine Option ziehen und verlängern. Das taten sie auch ein ums andere mal, drehten aber nie. Deshalb hatten sich einige Leute sehr intensiv darum bemüht, der BBC die Rechte wieder abzukaufen. Stets vergeblich. Sean Penn war einer von den Leuten, die versuchten, die Rechte zu erwerben, aber alle scheiterten. Auch die Produktionsfirma von Mick Jagger versuchte die Rechte zu bekommen. Keine Chance. Ich vermutete, dass es politische Hintergründe hat.

 Die Wende kam dann letztes Jahr, als die BBC die Option zu unserem größten Erstaunen verstreichen ließ. Die Rechte waren also wieder frei und es konnte wiedererwarten doch noch losgehen. Hierüber war ich ungemein erfreut und glücklich.

?: Wer kaufte die Rechte jetzt?

:Die Firma heißt „independent Film Company“ mit Sitz in London. Es ist eine sehr potente, sehr engagierte und sehr kreative Firma.

?: Wird es eine internationale Produktion sein und wird der Film weltweit in die Kinos kommen?

: Ja, es ist eine internationale Produktion. Es wird also nicht etwa so sein, dass der Film zunächst in England läuft und wenn er erfolgreich läuft, versucht man ihn in die USA oder sonst wohin zu verkaufen. Es wird einen globalen Start, weltweit geben.

?: Wird genau der Inhalt von „Mr. Nice“ verfilmt oder gibt es große inhaltliche Unterschiede zum Buch?

: Ja, es gibt Unterschiede. Würde man den gesamten Inhalt des Buches verfilmen, hätte man einen 12-Stunden-Film. Also muss man sich auf das Wesentliche beschränken. Es gibt dementsprechend eine Filmversion.

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Wie sieht Dein Part aus? Hast Du Einfluss auf den Film bzw. auf das Endprodukt?

: Ich spiele in dem Film einen holländischen Coffeeshop-Besitzer. Das ist eine kleine Nebenrolle, so eine Art Gag. Der Gag hat aber ungemein Spaß gemacht.

Ich kannte vorher das Drehbuch und ich war damit einverstanden. Bei den Dreharbeiten war ich überwiegend mit dabei. Auf das Machen des Films selbst habe ich keinen Einfluss. Wie auch? Ich bin kein Filmexperte. Ich stand zur Verfügung, habe beraten, wenn ich gefragt wurde.

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Du wirst von Rhys Ifans gespielt. Er ist in England sehr bekannt, aber nicht so populär in Deutschland. Viele Menschen sahen ihn in „Notting Hill“, kennen aber nicht seinen Namen. Kannst Du uns etwas über ihn sagen und erklären, warum Du ihn haben wolltest?

:Ich wollte ihn unbedingt für meine Rolle haben. Erstens weil wir beide Waliser sind weil wir seit 13 Jahren sehr gute Freunde sind. Er ist in meinen Augen einer der besten Schauspieler weltweit. Er wollte die Rolle auch unbedingt spielen. Es passt einfach hervorragend und ich bin irre glücklich darüber, dass es geklappt hat. Das, was ich bisher gesehen habe, also, wie er mich verkörpert, das ist einfach wunderbar. Ganz phantastisch.

?: Für das Gelingen des Films ist ja auch wichtig, wer Deine Frau Judy und wer Jim McCann spielt. Wer sind die Schauspieler?

: Judy wird von Cloe Sevigny dargestellt und Jim McCann von David Thewlis. Cloe ist eine junge, aber schon sehr bekannte Schauspielerin, die bereits eine Oscar-Nominierung hatte und die mit dem Film „Brown Bunny“ international für Aufsehen sorgte. Vor allem auch wegen einer bestimmten Sexszene, die in den USA zu Protesten führte. Mit anderen Worten: genau die Richtige für den Film!

 David Thewlis wiederum ist ein gestandener Schauspieler, der McCann wirklich super darstellt. David hat schon in vielen internationalen Filmen mitgespielt, so u.a. in „Basic Instinct 2“, „Das Omen“ und im letzten „Harry Potter“-Film.

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Howard Marks und Rhys Ifans am Set

?: Dann war McCann wohl ein bißchen naiv.

: Nein, war er ganz und gar nicht. Hätten wir ihn linken wollen, hätten wir ihn z.B. nicht ausbezahlt, hätte er uns umlegen lassen, ganz einfach.

?: Inwiefern ist Sean Penn involviert?

: Das kann ich noch nicht wirklich sagen. Er war ja enorm darum bemüht damals die Rechte der BBC abzukaufen und er ist ein wirklich guter Freund. Inwieweit er konkret beim Vermarkten in den USA beispielsweise hilft, wissen die Leute in London bei „Independent“ besser, ich bin da nicht so ganz auf dem Laufenden.

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Wurde auch in den USA gedreht?

:Nein, keine Sekunde! Das war zum Glück auch nicht nötig. Hätte man in den USA drehen wollen bzw. drehen müssen, hätte ich nicht mitkommen können, wie man weiß. Mich zieht auch nichts hin!

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Wie ist jetzt im Mai/Juni 2009 der aktuelle Stand der Arbeiten?

:
Alle Dreharbeiten sind beendet. Es ging enorm professionell und zügig über die Bühne. Nun geht es also um die technischen Arbeiten, also Schnitt, Musik, Nachbearbeitungen usw. Das ist höllisch viel Arbeit, aber man ist dabei. Ich denke, dass ich im Sommer einen Rohschnitt zu sehen bekomme.

 Wenn das alles fertig ist, wird es noch darum gehen für all die verschiedenen Länder gute Synkronisationen hinzu bekommen und dann fehlt noch die ganze Werbestrategie und das Marketing. Ich rechne also damit, dass es mindestens bis Ende des Jahres dauert, bis wirklich alles fertig ist.

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?: Welche Erwartungen hast Du selbst an den Film?

: Ich habe sehr viele Erwartungen. Ich möchte, dass es eine gute filmische Umsetzung ist und ich bin mir sehr sicher, dass es auch so sein wird. Ich möchte, dass die Zuschauer gut unterhalten werden, dass man aus dem Kino kommt und sag: „Hat sich gelohnt – irre Story“. Der Film wird sicherlich auch dazu führen, dass sich neue Leute für das Thema interssieren und ich glaube auch, dass danach auch in Ländern, wo ich bisher fast unbekannt bin, die Bücher gut laufen werden.


?: Wie wichtig ist der deutsche Markt für den Film?

: Sehr, sehr wichtig! Einige Szenen wurden in Deutschland gedreht! In Deutschland wurden nach dem UK mit Abstand die meisten Bücher verkauft.

?: Wir es Gelegenheiten geben, Dich in Deutschland wiederzusehen, vielleicht dann, wenn der Film startet?

: Bestimmt!

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Du warst schon oft in Deutschland. Wie ist Dein Verhältnis zu Deutschland?

: Ja, ich war schon recht oft in Deutschland. In Deutschland wurde ich immer außerordentlich nett behandelt. Ich finde die Leute ausgesprochen interessant, vertrauensvoll und sie sind unglaublich leistungsbereit. Ich freue mich jedes Mal wirklich sehr, wenn ich dort bin. Ich bin sicher, dass ich bald wieder komme!

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