Howard Marks


Vom größten Dope-Dealer zum Bestellerautor und Performance-Künstler

Howard Marks, Jahrgang 1945, geboren in Kenfing Hill (Wales), war Physikstudent in Oxford. Durch den ersten Joint veränderte sich sein Leben. Er begann mit Haschisch zu dealen. Zuerst um sich selbst und seine Studienkollegen zu versorgen, dann um die gesamte Uni zu beliefern und sehr bald um in ganz England aktiv zu werden. Die zufällige Verbindung zu einem Waffenlieferanten der irischen IRA ermöglichte Marks den Einstieg ins Big Business. Seine Verstrickungen nahmen daraufhin groteske Formen an.

Er arbeitete fortan mit der vermeintlich puritanischen IRA zusammen, wurde zur Ausspähung eben dieser IRA vom britischen Geheimdienst MI6 angeworben. Er arbeitete später mit CIA-Agenten zusammen, verschiffte tonnenweise Dope auf US-Kriegsschiffen. Er kooperierte mit asiatischen Triaden und mit der New Yorker Mafia.
Nach sicheren Schätzungen der US-amerikanischen Drogenpolizei DEA war Marks in den 70er und 80er Jahren der weltgrößte Dopeschmuggler. Mindestens 10% des Welthandels sollen von ihm abgewickelt worden sein. Marks selbst bezeichnet sich als Überzeugungstäter, dem es zwar auch ums Geld gegangen ist, der aber nie mit harten Drogen dealte.

Eine gigantische Fahndungsaktion der DEA führte 1988 in Spanien zu seiner Verhaftung. Er wurde an die USA ausgeliefert und in Miami zu 25 Jahren Hochsicherheitsgefängnis verurteilt.

1995 wurde Marks vorzeitig nach England abgeschoben. 1996 erschien seine Autobiographie „Mr Nice“, in Anlehnung an einen seiner über vierzig Tarnnamen. Das Buch wurde zu einem bis heute mehr als 700.000fach verkauften Bestseller. Seither reist Marks als gefeierter Popstar durch England und hält multimediale Lesungen ab. Auch in Deutschland trat Marks bereits mehrfach auf, füllte Hallen und begeisterte mit seiner witzig-provokanten One-Man-Show. Seine Auftritte in Köln, Frankfurt oder Hamburg sind legendär.

Im September 2006 erschien mit „Senor Nice“ das lange erwartete Nachfolgebuch zu „Mr. Nice“ in England (siehe Bericht in News). Wieder bahnt sich ein Bestseller sowohl in England als auch in Deutschland an. Die Veröffentlichung von „Senor Nice“ steht in Deutschland unmittelbar bevor.

 

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Mr. Nice - Die Biographie
 
    

Howard Marks Mr. Nice
Autobiographie
Paperback
478 Seiten
26 Fotos

Direktbezug 15,50

 
Der in England 400.000fach verkaufte Bestseller auf Deutsch. In Anlehnung an seinen Lieblingstarnnamen, betitelte Marks seine Lebensgeschichte. In diesem rasant geschriebenen Buch packt Marks detailliert aus. Er beschreibt seinen Werdegang, die vielen, tonnenschweren Dopedeals, seine spektakulären Prozesse, alles spannend und auch humorvoll. Hat man dieses Buch gelesen, hält man alles für möglich.

Wenn Sie mehr über die Person Marks und ihre Verstrickungen wissen möchten, dann klicken Sie "Das Oxford-Interview" an.



"Mr. Nice - Auszüge"

Über das erste Treffen mit dem IRA-Waffenbeschaffer Jim McCann:

Wir fuhren durch Nacht und Nebel nach Bellinskellings. Dort gab es nur ein Fischerhäuschen und eine ehemalige Irrenanstalt für Nonnen. Im Fischerhäuschen trafen wir unseren Kumpel Alan, der schon vor uns da war. "Gott sei Dank, dass ihr endlich da seid", begrüßte er uns, "aber ihr dürft nichts mit McCann anfangen! Der Mann ist ein gefährlicher Spinner." Kaum hatte er ausgesprochen, wankte Jim McCann auch schon ins Haus und verpasste dem schlafenden Hund in der Ecke einen kräftigen Tritt. Graham und mich ignorierte er völlig. "Schaut Euch diesen Scheißköter an. Was ist los mit dem?" Das war also Jim McCann, der große Mann. Ein irischer Freiheitskämpfer. McCann schwenkte seinen Blick vom Hund zu mir. "Du bist aus Kabul, ja?" "Nein, eigentlich komme ich aus Wales." "Ein Waliser? Scheiße, ein Waliser! Was willst Du hier?" "Ich muß mitentscheiden, ob Du nützlich für uns sein könntest", erwiderte ich. "Nützlich für Euch?" schrie McCann. "Hört mal zu, bekommt das gut in Eure Scheißschädel rein: Ich bin , der Fuchs. Ich entscheide, ob ihr Scheißer nützlich für mich seid. Und nicht andersherum, Scheiße! Diese Hütte ist von der IRA umstellt. Bau irgendeine Scheiße und Du bist tot, Bruder, einfach tot."

Er wandte sich ab von mir und fragte Graham: "Dann bist Du aus Kabul?" "Nun, nicht direkt ..." "Wieso hast Du mir diese beiden Wichser hergeholt, Alan? Wolltest Du nicht jemanden besorgen, der Waffen aus Kabul besorgt?" "Jim," sagte ich "wir sind Haschischdealer. Wir würden gerne wissen, ob Du in der Lage wärst Dope nach Irland zu schmuggeln. Wir würden Dich sehr gut bezahlen." "Wo kommt das Haschisch denn her", wollte McCann wissen. "Aus Kabul." "Wo zur Scheiße ist das denn, Du walisischer Schwanz?"

Mitte der 80er Jahre arbeitete Marks eng mit Pakistan zusammen. Hier kam es zu folgender Begegnung mit einen CIA-Mann:

Ich holte Bill am Flughafen von Karatschi ab. Im Hotel holte er eine Flasche geschmuggelten Jack Daniels aus seiner Tasche und kam zur Sache. "Hier sind 300.000 Dollar. Wie viel Dope bekomme ich dafür?" "Das kommt drauf an, Bill. Soll es per Schiff verschickt werden oder in Koffern?" "Ich brauche niemanden zum Verschicken. Ich schicke es selber über die US-Botschaft in Islamabad. Es handelt sich hierbei um Angelegenheiten der US-Regierung, musst Du wissen." Ich dachte, ich höre nicht richtig. Doch es kam noch doller. Völlig ungerührt fuhr er fort: "Das Dope muß in speziell angefertigte Holzkisten verpackt werden. Sie müssen dann bei der Schifffahrtslinie im Hafen von Karatschi abgegeben werden. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird sich um den Transport zum Flottenstützpunkt Alameda kümmern. Ich habe Freunde in Washington, die mit jedem pakistanischen Teppichhändler sympathisieren, wenn er nur antikommunistisch ist. Es macht ihnen nichts aus, wenn ich Dope kaufe und die Teppichhändler dadurch zu ein bisschen Geld kommen. Die gehört der CIA, so wie auch dieses Hotel, in dem wir gerade sind. Sobald das Dope an Bord ist, kann nichts mehr schief gehen." Ich nahm noch einen ordentlichen Schluck Jack Daniels ...

Marks beschreibt in "Mr Nice" reihenweise skurrile Zeitgenossen, die ihm allerorten über den Weg gelaufen sind:

Jack ging auf die Siebzig zu. Wo immer er in Manila hinging, sammelte sich eine Horde bettelnder Kinder um ihn. Fünf junge Bettler umringten ihn, als er vorschlug, woanders hinzugehen. Wir fuhren zu der Bar

, deren wesentlicher Unterschied zu anderen Bars in ihrem Personal bestand: Alle Angestellten waren Nonnen. Die Nonnen machten alles, sie sagten auch die äußerst freizügigen Darbietungen an. Jack und ich tranken Bier, die Bettler Cola. "Sind das eigentlich echte Nonnen, Jack?", fragte ich. "Gibt wohl nur einen Weg das rauszubekommen." "Und wie?" "Probieren, ob man ein paar davon für den Abend kaufen kann. Ich geh` mal zur Schwester Oberin hinter der Theke fragen." Jack und die Abtissin diskutierten. Bis über beide Ohren grinsend kam er zurück. "Wir haben zwei, bis Mitternacht." Im Jeep benahmen sich die Nonnen wie Nonnen. Wir hielten vor einer Bar namens "The Hobbit House" Zu neunt drängten wir uns die Treppe runter und wurden von einer ganzen Schar Zwerge herzlich begrüßt. Keiner war größer als 1,50 Meter. Scherzeshalber schlug ich Jack vor ein paar Zwerge zu kaufen. "Gute Idee. Ich nehme sieben davon mit. Sieben verfickte Zwerge." Nach einigen weiteren Drinks in bizarren Bars purzelten fünf philippinische Bettler, sieben Zwerge, zwei Nonnen, Jack der Schwindler und ich in das Gourmet Restaurant unseres Hotels. Dort war man Jacks ausgefallene Wünsche offenbar gewohnt. Zwar war man nicht gerade von dem seltsamen Trupp begeistert, aber die Trinkgelder wogen das auf. Jack bestellte von allem zu viel u.a. den gesamten Desserttisch, der in der Mitte des Raumes stand. Die Nonnen und die Zwerge langten kräftig zu, die Bettler aßen nichts, packten sich aber die Reste in Plastiktüten. Jack bezahlte die schwindelerregende Rechnung und wünschte allen eine gute Nacht." ...

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